Europaweit führend im Nachtflug

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„Bei Einsätzen in der Dunkelheit herrscht eine eigene, ruhige Atmosphäre, die ich sehr mag”, sagt Franz Ahollinger. Gleichzeitig bezeichnet er Rettungsflüge in der Nacht als enorme fliegerische Herausforderung. (Quelle: DRF Luftrettung, Olga von Plate))

Wir sind darauf spezialisiert, die Herausforderung „Nachtflug“ zu meistern. Denn wir wollen auch dann für Menschen da sein, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist. Als erste Rettungsorganisation in Deutschland setzten wir deshalb früh alles daran, in der Dunkelheit sicher starten und landen zu können.

Einer unserer Experten für den Nachtflug, der sehr erfahrene Einsatzpilot, Fluglehrer und Prüfer Franz Ahollinger, blickt stolz zurück: „Wir waren die Pioniere in Deutschland für die Nachtrettung mit Nachtsichtgeräten.“ 

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Hubschrauber
Erster Rettungseinsatz bei Dunkelheit: In den Anfängen der 90er-Jahre kommt bei Rettungseinsätzen eine Bell 412 zum Einsatz. Noch heute ist der Hubschraubertyp aus vergangenen Zeiten sehr beliebt. (Quelle: DRF Luftrettung)
Franz Ahollinger ist seit 2018 als Regionalleiter und Flottenchef Südost für den Flugbetrieb der Hubschrauber in dieser Region verantwortlich – dazu zählt auch die Sicherheit von Flügen bei Nacht. In seinem Leben hat er bereits mehr als 5.000 Flugstunden absolviert, davon etwa 1.500 in der Nacht. Wir haben mit ihm zum Thema Nachtflug und Nachtsichtgeräte gesprochen. (Quelle: DRF Luftrettung)

Über Jahre engagierten wir uns, bis zivile Organisationen Nachtsichtgeräte einsetzen durften. Seit unserem ersten Flug dieser Art im Jahr 2009 wurde mit der Hilfe unserer Förderer viel erreicht: Inzwischen heben wir von elf Stationen in Deutschland im 24-Stunden-Betrieb ab, um Leben zu retten – und zwar rund 3.800-mal im Jahr. Bei jedem dieser Einsätze gilt es, für maximale Sicherheit zu sorgen, sowohl in der Luft als auch am Boden. Unser Sicherheitskonzept für Einsätze in der Nacht basiert auf unserer geballten Erfahrung: Europaweit haben wir die meisten Flugstunden für Rettungseinsätze bei Dunkelheit absolviert.

Als Spezialisten für Nachtflug fliegen wir daher als einzige Rettungsorganisation Europas im Dunkeln grundsätzlich nach dem Dual-Pilot-Prinzip: In unseren Cockpits sitzen immer zwei voll ausgebildete Piloten. Sie sind mit Nachtsichtgeräten ausgestattet und für deren Einsatz umfassend geschult. Unsere Hubschrauber sind vom Cockpit bis zu den Scheinwerfern speziell für Nachtflüge ausgerüstet.

Schon seit Jahren verfolgen wir den Wunsch, nachts von weiteren Stationen starten zu dürfen. Damit Menschen in anderen Regionen unabhängig von der Uhrzeit lebensrettende Hilfe aus der Luft erhalten.

Autorin: Sabine Eigenbrod (ext.)
Co-Autorin: Emel Tahta-Lehmann, Referentin Unternehmenskommunikation 

Frau mit Pilot und Notfallsanitäter im Hubschrauber
Pia trifft ihre Lebensretter - eine bewegende Patientengeschichte
Im Juni 2020 erleidet Pia Bruckmeier bei einem Frontalzusammenstoß innere Verletzungen und wird von der Crew von Christoph 80 ins Klinikum Amberg geflogen. Bis heute hat sie mit den gesundheitlichen, aber vor allem auch psychischen Folgen zu kämpfen. Fast ein Jahr nach dem Verkehrsunfall besucht sie „ihre“ Luftretter an der Station Weiden. Ein Besuch vor Ort, der ein Dankesagen und Heilungsschritt zugleich ist.