EUPHOREA: Internationaler Austausch zu Forschung, Innovationen und Zukunft des Rettungsdiensts

Unter dem Namen EUPHOREA (European Prehospital Research Alliance) hat sich 2011 ein Netzwerk aus Wissenschaftler*innen das Ziel gesetzt, Forschung und Projekte im Rettungsdienst länderübergreifend voranzutreiben. Am 12. Mai 2021 traf sich die Gruppe auf Einladung der DRF Luftrettung und dem Initiator des Netzwerks, der Norwegian Air Ambulance Foundation, zum 18. Mal und tauschte sich über aktuelle Forschungsergebnisse und Erkenntnisse aus. Dabei profitierten die mehr als 70 teilnehmenden Wissenschaftler*innen einmal mehr von den praktischen Erfahrungen aus über 15 europäischen Ländern.
„Dieser fachliche Austausch über Landesgrenzen hinweg ist ein wichtiger Baustein, um die medizinische Versorgung der Menschen weiter zu verbessern. Dank den unterschiedlichen Erfahrungen und Forschungsschwerpunkten der Vortragenden konnten wir auch dieses Mal wieder ein sehr spannendes und vielseitiges Themenspektrum präsentieren“, so Dr. Marcus Rudolph, Abteilungsleiter SOP-Entwicklung der DRF Luftrettung. Er hat das Veranstaltungsprogramm hauptverantwortlich gestaltet.
Die Themen reichten von der Entscheidung zur Beendigung von Reanimationsmaßnahmen über die Schmerztherapie bei Kindern und die Einleitung von Notfallnarkosen im Hubschrauber bis hin zu einem Ausblick auf die Schwerverletztenversorgung der Zukunft. Zwei Vorträge wurden von Mitgliedern des Wissenschaftlichen Arbeitskreises der DRF Luftrettung präsentiert: Tom Terboven berichtete über seine Erkenntnisse zu einer vereinfachten Position der Nadeldekompression bei Kindern und Prof. Katja Petrowski über Stressfaktoren während des Einsatzes auf einem Rettungshubschrauber im Vergleich zu Klinikdiensten. Dr. Jörg Braun, Leiter des Fachbereichs Medizin der DRF Luftrettung, teilte die Erfahrungen der DRF Luftrettung beim Transport von COVID-Patienten und dem Einsatz des „EpiShuttles“, einer speziellen Isoliertrage, mit den Teilnehmer*innen. Danach tauschten sich die anwesenden Wissenschaftler*innen über Lehren aus der Pandemie, wertvolle Tipps und damit verbundene Herausforderungen aus. Zum Abschluss beschrieb Dr. Marcus Rudolph die Entwicklung und erste Erfolge des HeliBlut-Projekts, bei dem Blut- und Plasmaprodukte an Bord eines Rettungshubschraubers mitgeführt und bei Bedarf eingesetzt werden.
Im Nachgang konnte sich Dr. Marcus Rudolph über viel positives Feedback der Teilnehmer*innen freuen. Zudem hob er die wichtige Bedeutung der Vorträge und der regen Diskussionen hervor.
Zum zweiten Mal wurde das Meeting aufgrund der Pandemie rein virtuell gehalten. In den Jahren zuvor hatte der Austausch zweimal im Jahr an wechselnden Veranstaltungsorten stattgefunden.
Die Vorträge präsentierten:
- Dr. Ulrik Havshöj, Prehospital Research Devision, Odense, Dänemark (Experts in CPR)
- Dr. Lars Olav Fjose, University Hospital Oslo, Norwegen (Pain management)
- Dr. Tom Terboven, Mitglied des Wissenschaftlichen Arbeitskreises der DRF Luftrettung, Deutschland (The nipple line for decompression of pediatric tension pneumothorax)
- Jo Griggs, Critical Care Paramedic, Air Ambulance Kent Surrey Sussex, England (In cabin intubation - risky or routine?)
- Dr. Mark Forrest, Kursdirektor der ATACC-Gruppe, England (Treating trauma today)
- Dr. Jörg Braun, DRF Luftrettung, Deutschland (Transfer with the EpiShuttle)
- Prof. Katja Petrowski, Mitglied des Wissenschaftlichen Arbeitskreises der DRF Luftrettung, Deutschland (Stressors during HEMS missions)
- Dr. Ville Voipio, FinnHEMS-Gruppe, Finnland (Ethics and anger in the prehospital environment)
- Dr. Kate Crewdson, North Bristol NHS Trust, England (ApOx)
- Dr. med Marcus Rudolph, DRF Luftrettung, Deutschland (Setting up a blood on board system)
Mehr Details zu einzelnen Inhalten des 18. Meetings sind auf der Website des Netzwerks zu finden: http://www.euphorea.net/18th-Euphorea-meeting
Pressekontakt
Telefon: +49 711 7007 2205