Der Wissenschaftliche Arbeitskreis

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Mann steigt in Hubschrauber ein

Der Wissenschaftliche Arbeitskreis der DRF Luftrettung

Forschung und Wissenschaft bilden die Basis für neue Erkenntnisse und ihre Anwendung in der Praxis. Der Wissenschaftliche Arbeitskreis (WAK) der DRF Luftrettung führt gemeinsam mit anderen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Wissen-schaftlern interdisziplinäre Forschungsprojekte durch, die das Ziel haben, die notfallmedizinische Versorgung unserer Patienten zu verbessern. Medizinische, technische, epidemiologische und einsatztaktische Themen stehen hierbei besonders im Fokus. Alle Forschungsprojekte verfolgen das Ziel, die gewonnenen Erkenntnisse zeitnah in die alltägliche Praxis einfließen zu lassen. Der WAK bietet zudem eine Plattform zum Wissens- und Ideenaustausch unter den Mitgliedern und mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.

Die Aufgaben des WAK im Einzelnen sind die

  • inhaltliche und organisatorische Überprüfung von Forschungsvorhaben
  • Entwicklung neuer Forschungsprojekte
  • Kooperation und der Austausch mit externen Forschungseinrichtungen
  • Bereitstellung von Daten und die Unterstützung bei neuen Datenerhebungen
  • Auswertung standortübergreifender Datensätze
  • Unterstützung bei der Publikation von Forschungsergebnissen
Koordinatorin des WAK
Merve Schmidt
Merve Schmidt, M.A.

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Koordinatorin des WAK,
HEMS-TC Station Greifswald

Die aktuellsten Projekte und Arbeiten in Zusammenarbeit mit dem WAK
Schmerztherapie bei pädiatrischen Patienten
Belastung der Notärzte bei Hubschraubereinsätzen
Behandlung des Spannungspneumothorax im Kindesalter – macht Spezialisierung den Unterschied?
Traumatischer Herz-Kreislauf-Stillstand bei polytraumatisierten Patienten
Bedeutung der Rettungswinde im luftgebundenem Notarztdienst
Die aktuellsten Projekte und Arbeiten in Zusammenarbeit mit dem WAK
Schmerztherapie bei pädiatrischen Patienten
Schmerztherapie bei pädiatrischen Patienten
Die Untersuchung
Basis der Untersuchung
Ergebnisse

Neben der Hauptautorin Dr. Christine Eimer, Anästhesistin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, analysierten Dr. Florian Reifferscheid, Abteilungsleiter Personal Notärzte der DRF Luftrettung und Dr. Marcus Rudolph, Abteilungsleiter SOP-Entwicklung, die Schmerztherapie von kritisch kranken und traumatisch verletzten Kindern in der Luftrettung. 

Die vorliegende Studie beinhaltet über 20.000 Datensätze aus den Jahren 2012 bis 2020 aus der DRF- eigenen Datenbank. Es wurden Daten von Patientinnen und Patienten bis zu einem Alter von 16 Jahren berücksichtigt. Bei dem größten Teil der Patienten musste eine Schmerztherapie aufgrund eines traumatischen Ereignisses (58,8%) durchgeführt werden, Schmerzen aus anderen Gründen wurden mit knapp 40 % dokumentiert. 

Die Studie zeigt, dass bei pädiatrischen Patienten eine ausreichende Schmerztherapie mit einem NRS (Numerische Rating-Skala) > 4 nach Trauma erreicht werden konnte. Bei nicht traumatischen Patienten war die Schmerztherapie eher zurückhaltend.

Belastung der Notärzte bei Hubschraubereinsätzen
Belastung der Notärzte bei Hubschraubereinsätzen
Die Untersuchung
Ergebnisse

Federführend hat Frau Prof. Dr. Katja Petrowski (Mitglied im Wissenschaftlichen Arbeitskreis der DRF Luftrettung) die Belastung von Notärzten bei Hubschraubereinsätzen analysiert. Hierfür wurde anhand eines linear gemischten Modelles die Herzfrequenzvariabilität der Notärztinnen und Notärzte der DRF Luftrettung an der Station Dresden und der schweizerischen Luftrettungsorganisation Rega gemessen. Als Indikatoren für den Schweregrad wurde neben der Patientendiagnose auch der National Advisory Committee for Aeronautics (NACA) einbezogen. 

Die vorliegende Studie zeigte, dass pädiatrische Diagnosen sowie zeitkritische Diagnosen am belastendsten sind und den größten Einfluss auf das Nervensystem des Arztes haben. Dieses Wissen ermöglicht die kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung spezifischer Trainings zur Stressreduzierung. 

Behandlung des Spannungspneumothorax im Kindesalter – macht Spezialisierung den Unterschied?
Behandlung des Spannungspneumothorax im Kindesalter – macht Spezialisierung den Unterschied?
Die Untersuchung
Ergebnisse

Ziel der Studie, an der sich unter anderem Dr. Florian Reifferscheid, Abteilungsleiter Personal Notärzte der DRF Luftrettung und Dr. Marcus Rudolph, Abteilungsleiter SOP-Entwicklung, beteiligten, war es, die Vorerfahrungen und präferierten Vorgehensweisen bezüglich der Dekompression des Spannungspneumothorax beim Kind zwischen im regulären Notarztdienst tätigen Ärzten und spezialisierten Kindernotärzten zu vergleichen. Daraus wurden Rückschlüsse auf das optimale Vorgehen am Einsatzort und auf mögliche Ausbildungsschwerpunkte gezogen. 

Die Autoren (unter anderem Dr. Florian Reifferscheid und Dr. Marcus Rudolph, beide Mitglieder des WAK-Review Boards und Notärzte der DRF Luftrettung) konnten einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich Erfahrung und bevorzugten Techniken, die es ermöglichen, Schlussfolgerungen für die praktische und theoretische Ausbildung sowie die praktische Behandlung des Spannungspneumothorax bei pädiatrischen Patienten, ziehen. 

Traumatischer Herz-Kreislauf-Stillstand bei polytraumatisierten Patienten
Traumatischer Herz-Kreislauf-Stillstand bei polytraumatisierten Patienten
Die Untersuchung
Ergebnisse

Eine Untersuchung von polytraumatisierten Patienten über einen Zeitraum von zehn Jahren haben neben Dr. Mark Frank (Mitglied des Wissenschaftlichen Arbeitskreises der DRF Stiftung Luftrettung und Notarzt am Standort Dresden) auch Dr. Jörg Braun (Fachbereichsleiter Medizin der DRF Stiftung Luftrettung) und Prof. Dr. Katja Petrowski (Mitglied des Wissenschaftlichen Arbeitskreises der DRF Stiftung Luftrettung) durchgeführt. Für die vorliegende Untersuchung wurden polytraumatisierte Patienten von Januar 2006 bis Dezember 2025, insgesamt über 14.000 Patienten, bei denen der Dresdner Rettungshubschrauber eingebunden war, analysiert. 

Die Studie zeigt die Bedeutung der Behandlung von reversiblen Ursachen laut der aktuellen Leitlinie für traumatische Herz-Kreislauf-Stillstände. Wenn die Behandlung von Hypoxie, Hypovolämie, Spannungspneumothorax und Herzbeuteltamponade konsequent sichergestellt werden, besteht eine Überlebenschance. Regelmäßige Trainings der handwerklichen Fähigkeiten und Simulationstrainings können dafür Schlüsselfaktoren sein.

Bedeutung der Rettungswinde im luftgebundenem Notarztdienst
Bedeutung der Rettungswinde im luftgebundenem Notarztdienst
Die Untersuchung
Das Expertenstatement

Bereits 2016 wurde im Eckpunktpapier zur notfallmedizinischen Versorgung für Notfallpatienten Zeitfristen definiert. In unwegsamen Geländen können diese Zeitvorgaben häufig nicht eingehalten werden. Die Windenrettung stellt daher oftmals die einzige Möglichkeit dar, eine Rettung und rasche notfallmedizinische Versorgung in den geforderten Zeiten zu gewährleisten. Hierzu bedarf es eindeutiger Alarmierungsindikationen und Dispositionsverfahren mit Vermeidung einer sequenziellen, nachgeordneten Alarmierung des Windenhubschraubers, um die Prähospitalzeit zu verkürzen. 

Prof. Hans-Jörg Busch, Leiter des Zentrums für Notfall- und Rettungsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg und Leitender Hubschrauberarzt auf dem Freiburger Rettungshubschrauber Christoph 54 gibt im „Notarzt“ des Thieme Verlages in Zusammenarbeit mit weiteren Hubschrauberärzten einen Einblick in die Bedeutung der Rettungswinde im luftgebundenem Notarztdienst. 

Weitere öffentliche Publikationen

Themengebiete der wissenschaftlichen Arbeiten

Der WAK unterstützt und betreut ein vielfältiges Spektrum an wissenschaftlichen Forschungsarbeiten und -projekten, um die Notfallmedizin voranzubringen. Hier finden Sie eine Übersicht nach Themengebieten. 

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Grafik wissenschaftliche Arbeiten
Ob einsatztaktische, pädiatrische oder infektiologische Fragestellungen, der Wissenschaftliche Arbeitskreis ist breit aufgestellt.

Erfahrung, Ideen, Daten – so profitieren Sie vom WAK:

  • Plattform für einen interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch 
  • Unterstützung bei Literaturrecherchen
  • Bereitstellung und Aufarbeitung von Daten aus der Einsatzdatenbank HEMSDER® der DRF Luftrettung
  • Unterstützung bei Datenerhebungen oder Umfragen
  • Statistische Beratung
  • Unterstützung bei der Erstellung von Publikationen 
  • Unterstützung bei der Bewerbung für wissenschaftliche Preise oder Förderanträge
  • Finanzielle Förderung durch die DRF Stiftung Luftrettung

 

Für alle Fragen rund um den Wissenschaftlichen Arbeitskreis kontaktieren Sie uns gerne.

Unser Team
Dr. med. Jörg Braun
Dr. med. Jörg Braun

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Leiter des WAK,
Fachbereichsleiter Medizin
 

Merve Schmidt, M.A.
Merve Schmidt

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Koordinatorin des WAK,
HEMS-TC Station Greifswald

Dr. med. Gregor Lichy
Dr. med. Gregor Lichy

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Leitender Arzt Region West

Dr. med. Florian Reifferscheid
Dr. med. Florian Reifferscheid

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Abteilungsleiter Personal Notärzte

Priv.-Doz. Dr. med. Markus Roessler, DEAA, EDIC, FERC
Priv.-Doz. Dr. med. Markus Roessler, DEAA, EDIC, FERC

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Leitender Hubschrauberarzt Station Göttingen

Dr. med. Marcus Rudolph, EDIC
Dr. Marcus Rudolph, EDIC

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Leitender Hubschrauberarzt Station Mannheim,
Abteilungsleiter SOP-Entwicklung

Prof. Dr. med. Volker Wenzel, MSc, FERC
Prof. Dr. med. Volker Wenzel, MSc, FREC

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Notarzt Station Friedrichshafen 

Marco Monnig
Marco Monnig

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de
Mitglied des WAK-Review Boards
HEMS-TC Station Rendsburg