Halbjahresbilanz ARA Flugrettung gGmbH: Rückgang bei Einsätzen

Ein rot-weißer Rettungshubschrauber der ARA Flugrettung hebt ab

Geht es nach dem Gemeindeverband in Reutte, wird der Notarzthubschrauber „RK-2“ ab 2027 nicht mehr von der ARA-Station beim Bezirkskrankenhaus zu seinen Einsätzen abheben. (Foto ARA/HeliRescue.at)

Die drei Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung hoben im ersten Halbjahr 2023 insgesamt 1.191 mal ab, um Menschenleben zu retten. Im Vergleich zum Jahr davor bedeutet dies einen Rückgang um 13 Prozent.

Die gemeinnützige ARA Flugrettung ist mit ihren drei Notarzthubschraubern im ersten Halbjahr 2023 zu insgesamt 1.191 Einsätzen angefordert worden. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 179 Einsätzen. „Weniger Unfälle oder Notfälle bedeuten weniger Einsätze. Diese Entwicklung ist absolut erfreulich, auch wenn sie für uns eine wirtschaftliche Herausforderung darstellt“, berichtet ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.

Für den stellvertretenden Geschäftsführer der ARA Flugrettung, Andreas Grießer, liegt der Grund, warum es im ersten Halbjahr zu einem substanziellen Rückgang bei den Rettungsflügen gekommen ist, auf der Hand: „Speziell in den Monaten März, April und Mai hat schlechtes Wetter dafür gesorgt, dass fast alle Outdoor-Freizeitaktivitäten deutlich reduziert wurden. Dies hat in weiterer Folge dann zu einem spürbaren Rückgang der Einsätze geführt.“

Während sich in Fresach in Kärnten die Einsatz-Zahlen lediglich leicht verändert haben (minus 10%), gibt es in Reutte in Tirol und am Kärntner Nassfeld (jeweils minus 16%) ein signifikantes Minus zu verzeichnen. Trotz dieses massiven Rückgangs der Flugbewegungen in Reutte hat der dortige Gemeindeverband (in seiner Funktion als Betreiber des Flugplatzes) die Entscheidung gefällt, die seit nunmehr knapp 18 Jahren bestehende ARA-Station beim Bezirkskrankenhaus spätestens 2027 zu schließen. „Angeblich aufgrund der nicht mehr länger zumutbaren Lärmbelastung für das angrenzende Pflegeheim und einige Anrainer“, so Geschäftsführer Thomas Jank. Wie es ab 2027 mit der notfallmedizinischen Versorgung der Region aus der Luft weitergeht, ist derzeit noch völlig offen. „Wir wurden vom Gemeindeverband angehalten, zeitnah einen alternativen Standort im Großraum Reutte ausfindig zu machen“, berichtet Jank. Das dürfte ein kniffliges Unterfangen werden. Denn bereits vor einigen Monaten wurden vom Gemeindeverband Luftfahrt-Experten mit einem Standort-Gutachten beauftragt. Ein Ergebnis ist bis heute nicht bekannt.

Für die gemeinnützige ARA Flugrettung arbeiten aktuell 87 Personen: Acht Piloten, 13 Windenoperatoren (HEMS-TC), 19 Flugretter, 39 Notärzte und acht Verwaltungskräfte. In Fresach und Reutte wird mit einer Viermann-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt) geflogen, die bei Bedarf sogar noch um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen…) ergänzt werden kann.

Fresach (RK-1)

  • Einsätze insgesamt: 518 (2022: 568)
  • Primäreinsätze: 465 (2022: 494)
  • Sekundäreinsätze: 42 (2022: 55)
  • Fehleinsätze: 11 (2022: 19)
  • Windeneinsätze: 41 (2022: 27)
  • Nachteinsätze: 93 (2022: 86)

Reutte (RK-2)

  • Einsätze insgesamt: 508 (2022: 605)
  • Primäreinsätze: 435 (2022: 509)
  • Sekundäreinsätze: 46 (2022: 77)
  • Fehleinsätze: 27 (2022: 19)
  • Windeneinsätze: 63 (2022: 93)
  • Nachteinsätze: 71 (2022: 92)

Nassfeld (ARA-3): bis 10. April 2023 in Betrieb, keine Winde

  • Einsätze insgesamt: 165 (2022: 197)
  • Primäreinsätze: 156 (2022: 193)
  • Sekundäreinsätze: 3 (2022: 2)
  • Fehleinsätze: 6 (2022: 2)
  • Nachteinsätze: 4 (2022: 9)
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Mag. Claudia Fercher, MAS