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Mit dem Ambulanzflugzeug bis nach Bangkok und zurück | DRF Luftrettung

Geschrieben von DRF Luftrettung | 7.12.2023

Mehr als 9.000 Kilometer von der Heimat entfernt verbringt Edith Ripper gemeinsam mit ihrem Ehemann Gerald ihren Urlaub auf der thailändischen Insel Ko Samui. Am Abend des 14. Dezember 2019, so gegen 23 Uhr, fühlt sie sich plötzlich schlecht und weckt ihren Mann. Aufgrund von Ediths Herzvorerkrankung begeben sie sich sofort ins nächste Krankenhaus. „Im Laufe des nächsten Tages verschlechterte sich Ediths Zustand immer weiter. Es war klar, um zu überleben, musste sie so schnell wie möglich in eine Spezialklinik“, erzählt Gerald Ripper. „Im Krankenhaus fiel mir dann unsere Fördermitgliedschaft bei der DRF Luftrettung ein.“ Sofort wählt der 63-Jährige die Nummer des Alarmtelefons. Was dann passiert, ist für ihn noch immer unvorstellbar: „So etwas hätte ich mir nie erträumt! Ich kann bis heute nicht glauben, mit welcher Einsatzbereitschaft und Professionalität alle beteiligten Personen für die schnelle Verlegung von Edith gesorgt haben.“

Denn kaum ist das Telefonat beendet, legt Markus Kellner, Einsatzkoordinator in der Einsatzzentrale der DRF Luftrettung, los. „Der Anruf ging gegen Ende meiner Nachtschicht ein“, erinnert sich Kellner. „Aufgrund der kritischen gesundheitlichen Verfassung von Frau Ripper, habe ich im Anschluss an das Gespräch mit Herrn Ripper den diensthabenden Arzt aus dem Bett geklingelt. Nach der zügigen Abklärung mit dem Krankenhaus auf Ko Samui organisierten wir mit einem Dienstleister vor Ort die Verlegung in eine Spezialklinik nach Bangkok.“ Für Gerald Ripper ein erster Hoffnungsschimmer, denn in den folgenden Tagen stabilisiert sich Ediths Zustand.

 

Das Ambulanzflugzeug macht sich auf den Weg

Am 20. Dezember dann der erlösende Anruf: „Es ist alles geklärt. Morgen landet unser Flugzeug und zwei Tage später geht es für Ihre Frau zurück nach Deutschland.“ Denn die Einsatzzentrale hatte über die gesamte Zeit mit Hochdruck an der Organisation der Rückholung nach Deutschland gearbeitet und dafür unter anderem Überflug- und Landegenehmigungen eingeholt sowie Tankstopps geplant. „Ich war sprachlos und natürlich sehr erleichtert,“ freut sich Gerald Ripper noch heute.

Die Luftretter eines der beiden Ambulanzflugzeuge der DRF Luftrettung erreicht die Alarmierung während eines anderen Einsatzes, der sie in die libanesische Hauptstadt Beirut geführt hat. Noch am selben Tag legt die Crew die erste Etappe bis nach Dubai zurück. „Wir sind zum Glück immer alle darauf eingestellt, dass es von einem Einsatz zum nächsten gehen kann. Daher war es für uns kein Problem, direkt weiterzufliegen“, berichtet Co-Pilot Christian Schaub. Gemeinsam mit Kapitän Nino Kehrer, Notärztin Christine Hofbauer und Notfallsanitäter Tim Polak geht es am nächsten Tag in Richtung Bangkok weiter, wo sie nach mehr als sieben Flugstunden kurz vor Mitternacht landen. Dort trifft die Crew auf Pilot Herbert Kauth, der per Linienflug ebenfalls nach Thailand angereist ist, da für den weiten Weg zurück zur Einhaltung der Ruhezeiten ein weiterer Pilot benötigt wird.