Einsatzkraft versorgt Patienten im Rettungshubschrauber

Patientensicherheit bei der DRF Luftrettung

In der Luftrettung zählt jede Sekunde – und jede Entscheidung. Die DRF Luftrettung setzt deshalb auf höchste Standards, strukturierte Abläufe und modernste Technologien. Für die DRF Luftrettung ist Patientensicherheit kein Schlagwort, sondern gelebte Praxis.

Als Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit und bedeutender Akteur im Rettungsdienst unterstützt die DRF Luftrettung den jährlich stattfindenden Welttag der Patientensicherheit. Im Jahr 2025 steht die Versorgung von Kindern im Fokus – ein Thema, das der DRF Luftrettung besonders am Herzen liegt. Unser Ziel: Die kontinuierliche Verbesserung der Versorgung der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten.

Die DRF Luftrettung verfolgt dieses Ziel durch gezielte Initiativen, innovative Technologien und lehnt sich hierbei an die Empfehlungen des globalen Aktionsplans Patientensicherheit der Weltgesundheitsorganisation WHO an.

Maßnahmen zur Patientensicherheit (Auszug)  

Eine Notärztin überwacht eine Patientin während eines Einsatzfluges.

Patientensicherheit von Kind an - eine Investition fürs Leben 

Kindernotfälle erfordern schnelle, präzise Entscheidungen – sie können Leben retten. Seit März 2025 ist auf allen medizinischen Diensthandys unserer Crews die DIVI-Kindernotfall-App installiert. Sie unterstützt die sichere, gewichtsadaptierte Medikamentengabe und lebensrettende Maßnahmen wie das Airway Management.

Informationen zur DIVI-Kindernotfall-App
Bluttest Station Stuttgart_Foto 1_klein_Quelle DRF Luftrettung

Diagnosesicherheit

Die Diagnosestellung am Einsatzort ist durch begrenzte technische Möglichkeiten erschwert. Daher haben wir bereits 2023 begonnen, alle Stationen mit Blutgasanalysegeräten auszustatten. Diese ermöglichen Laboruntersuchungen direkt am Einsatzort. Zusätzlich beteiligt sich die DRF Luftrettung an Studien zur frühzeitigen Erkennung von Hirnblutungen – noch vor einer CT-Untersuchung.

Eine Notärztin sitzt in der geöffneten Seitentür eines Hubschraubers und hat eine geöffneten Medikamententasche auf dem Schoss.

Sichere Medikation 

Ob Notfallnarkose, Adrenalin bei Reanimation oder Esketamin bei Verbrennungen – die korrekte Medikamentengabe ist oft lebensrettend. Die DRF Luftrettung hat klare Mechanismen etabliert, um Fehler zu vermeiden: regelmäßige Schulungen, strukturierte Abläufe und unterstützende Hilfsmittel direkt am Einsatzort.

Medikamentensicherheit bei der DRF Luftrettung

Weitere Initiativen zur Stärkung der Patientensicherheit

250429_Taschenkarte SINNHAFT-Schema

SINNHAFT-Patientenübergabe: Klarheit schafft Sicherheit

Die Übergabe in der Notaufnahme ist ein kritischer Moment. Um sie zu verbessern, hat die DRF Luftrettung wir an ihren 31 Stationen das strukturierte Übergabeschema „SINNHAFT“ eingeführt – entwickelt am Universitätsklinikum Bonn. Es hilft den Crews, Patientinnen und Patienten sicher und effizient an die Klinikteams zu übergeben.

Einsatz der SINNHAFT-Merkhilfe bei der DRF Luftrettung
BRE Maerz18 Foto Florian Kater Quelle DRF Luftrettung Ausschnitt

Fortbildungskonzept: Wissen rettet Leben 

Die medizinischen Besatzungen der DRF Luftrettung nehmen jährlich an vielfältigen Fortbildungen teil – von Stationsschulungen bis zu Teamtrainings. Die wechselnden Schwerpunkte stellen sicher, dass alle Crewmitglieder stets auf dem neuesten Stand sind und in kritischen Situationen souverän handeln können.

Das medizinische Fortbildungsprogramm der DRF Akademie

Globaler Aktionsplan für Patientensicherheit

Der globale Aktionsplan der WHO fordert, Patientensicherheit als zentrale Priorität zu verankern. Auch wenn viele Inhalte auf Krankenhäuser ausgerichtet sind, setzt die DRF Luftrettung die wesentlichen Punkte konsequent um:

  • Patientenfürsprecher: Seit November 2024 gibt es bei der DRF Luftrettung eine zentrale Ansprechperson für die Anliegen von Patientinnen und Patienten. Zudem ist die DRF Luftrettung Mitglied im Bundesverband der Patientenfürsprecher.
  • Patientenbefragungen: Seit 2024 befragt die DRF Luftrettung gezielt geschäftsfähige Patienten zur Qualität der Versorgung. Die Rücklaufquote von fast 30 % liefert wertvolle Hinweise für Verbesserungen.
  • Teilnahme an Meldesystemen: Die DRF Luftrettung meldet sicherheitsrelevante Ereignisse, um Risiken zu erkennen und daraus zu lernen – nicht um Schuldige zu finden, sondern um die Versorgung nachhaltig zu verbessern.
  • Internationale Zusammenarbeit: Im Forum Patientensicherheit tauscht sich die DRF Luftrettung mit weiteren Luftrettungsorganisationen aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein aus – für gemeinsame Standards und bessere Abläufe.

Zertifizierungen und Auszeichnungen

  • DIN EN 15224 – Qualität mit System: Seit 2023 ist die DRF Luftrettung als erste Luftrettungsorganisation nach der DIN EN 15224 zertifiziert. Diese Norm ergänzt die ISO 9001 um zentrale Aspekte wie Patientensicherheit, Risikomanagement und evidenzbasierte Medizin. Das Ergebnis: klarere Prozesse, weniger Fehler und eine verlässlichere Versorgung.
  • HRO-Award – Auszeichnung für Hochzuverlässigkeit: Am 7. November wurde die DRF Luftrettung mit dem HRO-Award für Hochzuverlässigkeit in Medizin und Pflege ausgezeichnet. Die Jury würdigte das kontinuierliches Engagement für Patientensicherheit der Luftrettungsorganisation – ein starkes Zeichen für Qualität und Verlässlichkeit.