50-Jahr-Feier // Gesundheitsstaatssekretär Olaf Tauras besucht Station Rendsburg

Vlnr: Thomas Jepsen, Landtagsabgeordneter Schleswig-Holstein, Roman Morka, Vorstand Technik DRF Luftrettung, Sabine Mues, Kreispräsidentin Kreistag Rendsburg-Eckernförde, Dr. Olaf Tauras, Gesundheitsstaatssekretär Schleswig-Holstein, Rixa Kleinschmit, Landtagsabgeordnete Schleswig-Holstein (Foto: Peter Lühr, Quelle: DRF Luftrettung)
Seit 1975 ist der Rendsburger Rettungshubschrauber Christoph 42 der DRF Luftrettung unverzichtbarer Bestandteil der Notfallversorgung in Schleswig-Holstein. Zur Jubiläumsfeier der Station war heute auch Gesundheitsstaatssekretär Olaf Tauras zu Gast und richtete persönliche Dankesworte an die Luftretter und ihre Partner.
Über hundert Gäste begrüßte der Vorstand Technik der DRF Luftrettung, Roman Morka, heute Mittag bei seiner Eröffnungsrede zur Jubiläumsfeier an der Luftrettungsstation am Flugplatz Schachtholm. „Wir freuen uns, den Menschen hier im Land seit fünf Jahrzehnten mit unserer Erfahrung und unserem Know-How im Notfall schnelle Hilfe zu leisten“, so Roman Morka. „Unsere Kollegen haben hier im Norden Pionierarbeit geleistet. Uns treibt jeden Tag der Wille an, die Luftrettung immer weiterzuentwickeln, um Notfallpatienten die schnellste und bestmögliche Versorgung und damit optimale Genesungschancen zu bieten.“ Er hob die gute Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium als Träger der Luftrettung hervor und dankte allen Partnern, mit denen die Crews von Christoph 42 seit einem halben Jahrhundert die Notfallversorgung für die Region sicherstellen.
Staatssekretär lobt Einsatz
Unter den geladenen Gästen war auch Gesundheitsstaatssekretär Olaf Tauras. Er gratulierte zum 50-jährigen Bestehen: „Sie sind fest in Schleswig-Holstein verwurzelt und sind mit Ihrer Arbeit unverzichtbar. Die Crews der Rendsburger Station sind ein wichtiger Bestandteil der Notfallversorgung im nördlichen Schleswig-Holstein. Das ist seit 50 Jahren von sehr hoher Bedeutung“, sagte Tauras. Die Rettung aus der Luft sei in einem weitläufigen Land wie Schleswig-Holstein oft die einzige Chance für Menschen, die dringend medizinische Hilfe benötigen: „Darum bin ich sehr froh, dass wir in Rendsburg und in Niebüll weiterhin zu jeder Tages- und Nachtzeit auf Ihre Expertise zählen können. Bis mindestens ins Jahr 2044 haben das Land und die DRF Luftrettung ihre weitere Zusammenarbeit vereinbart. Das gibt den Menschen in unserem Land Vertrauen und Sicherheit“, so Tauras.
Sabine Mues, Kreispräsidentin des Kreises Rendsburg-Eckernförde, betonte die große Verbundenheit der Menschen in der Region mit Christoph 42 und das Gefühl der Sicherheit, das der Hubschrauber ihnen gebe. Sie drückte weiterhin ihre Wertschätzung für die tägliche herausfordernde Arbeit der Besatzungen aus und den Stolz darauf, das die Rendsburger Besatzungen auch in der Dunkelheit für Einsätze bereit stünden.
Im Anschluss an die Grußworte nutzte Staatssekretär Tauras die Gelegenheit, die Station zu besichtigen. Auch ein intensiver Blick in den hochmodernen Hubschrauber des Typs H145 mit Fünfblattrotor war Teil des Rundgangs. Die Crew beantwortete dabei Fragen rund um die fliegerische und medizinische Ausstattung von Christoph 42, der sowohl für Einsätze in der Notfallrettung als auch für dringende Transporte zwischen Kliniken optimal geeignet ist.
Pioniere der Luftrettung in Schleswig-Holstein
Am 20. Februar 1975 startete Christoph 42 zu seinem ersten Einsatz – als damals erster Rettungshubschrauber im Land Schleswig-Holstein. Seither hat sich die Station der DRF Luftrettung zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Notfallversorgung in Schleswig-Holstein entwickelt. Bei der Versorgung der Inseln und Halligen in der von Gezeiten geprägten Nordsee ist die Luftrettung oft die einzige Möglichkeit, um Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen schnellstmöglich auf das Festland zu bringen. Die Besatzungen leisteten bis heute rund 61.500 Einsätze.
Unterwegs mit großem Leistungsspektrum
Die rot-weiße Maschine verfügt über modernste Ausstattung, darunter ein mobiles Blutgasanalyse- sowie ein tragbares Ultraschallgerät und eine digitale Datenübermittlung an die Kliniken. Die medizinische Crew ist zudem für spezielle Einsätze, beispielsweise mit Inkubatoren für die jüngsten Patientinnen und Patienten bis hin zu Transporten mit der Herz-Lungen-Maschine (ECMO), qualifiziert.
Fliegerisch setzt die Station auf ihre Expertise im Nachtflug – und das seit über 20 Jahren. Seit der Umstellung auf den 24-Stunden-Betrieb im Jahr 2004 startet Christoph 42 rund um die Uhr zu seinen Einsätzen und kann so eine noch bessere Notfallversorgung für die Menschen in der Region gewährleisten. Die DRF Luftrettung hat spezielle Verfahren für den Anflug von Einsatzorten bei Nacht entwickelt. Das Konzept umfasst unter anderem den Einsatz von zwei Piloten mit Instrumentenflugberechtigung (IFR), die Verwendung von Nachtsichtbrillen (NVGs) sowie eines Satellitennavigationssystems. Zudem werden spezielle Anflugprofile eingehalten und für den Instrumentenflug ausgerüstete Hubschrauber mit Hochleistungsscheinwerfern eingesetzt. Der an der Station eingesetzte Hubschrauber des Typs H145 mit Fünfblattrotor eignet sich optimal für Einsätze bei Dunkelheit und mit Nachtsichtgeräten.
Bis Mai 2024 war Christoph 42 das einzige bei Dunkelheit verfügbare Luftrettungsmittel in Schleswig-Holstein. Dann ging auch die Station der DRF Luftrettung in Niebüll in den 24-Stunden-Betrieb. Mit aktuell 13 Hubschrauber-Stationen betreibt die DRF Luftrettung die meisten Stationen in Deutschland, die im 24-Stunden-Betrieb im Einsatz sind. Zwei weitere Stationen arbeiten mit erweiterten Randzeiten.
Über die Station Rendsburg
Die am 20. Februar 1975 gegründete Station befindet sich seit 24. Juli 2020 am Flugplatz Rendsburg-Schachtholm.
Über die DRF Luftrettung
Die Luftrettung mit Sitz in Filderstadt ist eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas.
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