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50 Jahre - 50 Geschichten: Marcus Sandrock

Marcus Sandrock ist seit 2010 Teil der DRF Luftrettung und heute als Regionalleiter West tätig. (Quelle DRF Luftrettung / B. Spether)

 

„Menschen in Not zu helfen, ist Berufung für mich.”
Marcus Sandrock, Regionalleiter West

 

Worauf sind Sie stolz?
Als gebürtiger Karlsruher bin ich wie viele mit dem rot-weißen Hubschrauber der DRF Luftrettung groß geworden, der mehrfach am Tag über das Stadtgebiet flog. Ich bin vier Monate nach Indienststellung von Christoph 43 geboren – er gehört für mich wie das Schloss oder die Pyramide am Marktplatz zum Stadtbild von Karlsruhe.

Meine Eltern haben bis heute einen Kleingarten in unmittelbarer Nähe zum Städtischen Klinikum Karlsruhe. In meiner Kindheit sah und hörte ich dort regelmäßig Rettungshubschrauber im Landeanflug auf das Klinikum. Auch die Hubschrauber des amerikanischen Militärs, die hinter der Kleingartenanlage auf dem alten Flugplatz stationiert waren, begeisterten mich.

Oft mussten meine Eltern mit mir zum Klinikum oder zum Militärflugplatz laufen, damit ich den Rettungshubschrauber und die Militärhubschrauber aus nächster Nähe sehen konnte. Insofern erfüllt es mich bis heute mit Stolz, dass ich Jahrzehnte später unter anderem als Notfallsanitäter und HEMS TC ein Teil der DRF Luftrettung bin und das sogar auf meinem „Heimatstadt-Hubschrauber“ Christoph 43.

Was bedeutet Ihnen Ihre Arbeit?
Um die Frage zu beantworten, muss ich etwas ausholen. Betrachtet man einen menschlichen Lebenszyklus, ist Arbeitszeit eigentlich „Lebenszeit“. Wenn die Arbeit dann auch noch sinnstiftend ist und Freude bereitet, bedeutet mir das sehr viel.

Vor meiner Zeit im Rettungsdienst und in der Luftrettung hatte ich bei einem großen Handelsunternehmen eine kaufmännische Ausbildung absolviert und war dort noch einige Jahre tätig – auch in Führungsverantwortung. Diese Zeit möchte ich nicht missen. Letztlich habe ich dort einiges an Grundlagen und Handwerkszeug gelernt, von dem ich heute noch im Rahmen meiner Arbeit und Aufgaben innerhalb der DRF Luftrettung profitiere.

Seinerzeit hatte sich mir nach einigen Jahren die berufliche Sinnfrage gestellt. Durch meinen Wehrersatzdienst, den ich neben meinem Beruf acht Jahre beim Deutschen Roten Kreuz ableisten musste, bin ich in Kontakt mit dem Rettungsdienst gekommen. Der ersten Praktikumsschicht auf dem Rettungswagen, die sehr aufregend und spannend für mich war, folgten weitere. Mein Interesse an der Notfallmedizin und am Rettungsdienst wurde zunehmend stärker. Ich entschied mich im Verlauf, beruflich neue Wege zu gehen und absolvierte die Ausbildung zum Rettungsassistenten. Die Entscheidung für den Branchenwechsel war für mein berufliches und privates Umfeld erstmal überraschend. Dennoch habe ich viel Zuspruch und positives Feedback dafür erhalten. Ich bereue die Entscheidung nicht – Menschen in Not zu helfen und die Rahmenbedingungen dafür in einer Organisation wie der DRF Luftrettung mitzugestalten und weiterentwickeln zu können, empfinde ich nach wie vor als eine Berufung. ​​​​​​​

Was bedeuten 50 Jahre DRF Luftrettung für Sie ganz persönlich?
Eine beeindrucke Zahl – ein halbes Jahrhundert Menschen.Leben.Retten. Darauf können wir alle sehr stolz sein! Jeder einzelne im Unternehmen hat seinen Anteil daran. Keiner ist wichtiger als der andere, nur im Miteinander und als Arbeitsgemeinschaft ist so eine Leistung möglich. In diesem Sinne auf die nächsten 50 Jahre!