DRF Luftrettung verabschiedet Christoph 111

Ende März 2020 stellte die DRF Luftrettung zur Unterstützung in der Corona-Pandemie zusätzlich zum öffentlich-rechtlichen System einen weiteren Hubschrauber am Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden bereit. Mit dem heutigen Tag endet die Einsatzbereitschaft von Christoph 111.
Die Crew von Christoph 111 verabschiedet sich nach dem heutigen Einsatztag und nach zwei Jahren, in denen sie mit dem zusätzlichen Intensivtransporthubschrauber vom Operation Center der DRF Luftrettung aus zur Unterstützung der medizinischen Versorgung beigetragen haben. Ein Blick zurück auf ihre Einsatzzeit zeigt, wie hilfreich, bewegend und inspirierend dieses Engagement war.
Bereits der Einsatzbeginn von Christoph 111 stellte eine Besonderheit dar. Denn deutschlandweit war Christoph 111, damals unter dem Funkrufnamen Civil Air Ambulance, der erste Hubschrauber, der speziell für Intensivtransporte in der Pandemie zur Verfügung gestellt wurde. Angesichts der sich damals abzeichnenden kritischen Engpässe bei der stationären Versorgung von COVID-19-Patienten gelang es der DRF Luftrettung innerhalb von nur 36 Stunden, einen Hubschrauber, medizinische Ausstattung, notwendige Infrastruktur und eine erste Besatzung zu organisieren.
Die Unterstützung durch den Hubschrauber und seine Crew war sofort gefragt – auch grenzüberschreitend. Insbesondere im benachbarten Elsass wurde die Hilfe in den ersten Wochen schnell angenommen, um Patienten aus überlasteten Klinken in Frankreich über längere Strecken zu transportieren und so die Genesungschancen der Patienten zu verbessern.

Stephan Nusser, Notfallsanitäter/HEMS TC, war von Beginn an im Team des Christoph 111. „Ich erinnere mich, es muss am ersten oder zweiten Tag gewesen sein, da haben wir einen Patienten aus dem Krankenhaus in Mulhouse abgeholt, der aus Mangel an Beatmungsgeräten an ein Heim-Beatmungsgerät angeschlossen war. In der Notaufnahme standen Betten mit Patienten, die um jeden Atemzug gekämpft haben. Solche Momente bleiben im Gedächtnis.“
Für ihren grenzüberschreitenden Einsatz hat die DRF Luftrettung gemeinsam mit der Luxemburg Air Rescue am 21. Juni 2020 den Adenauer-De Gaulle-Preis für den „herausragenden Beitrag zur Festigung der deutsch-französischen Freundschaft“ erhalten. „Dass unser Einsatz in dieser herausfordernden Zeit auf diese Art gewürdigt wurde, macht uns sehr stolz. Besonders freut es uns, dass von der breiten Öffentlichkeit anerkannt wird, was unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier bewegt und geleistet haben“, betont Dr. Peter Huber, Vorstand der DRF Luftrettung.

Nachdem die Einsätze mit Schwerpunkt auf dem Transport französischer Patienten abgeschlossen waren, unterstützte Christoph 111 das Intensivtransportsystem in Baden-Württemberg und war insbesondere im Frühjahr 2021 nochmal besonders gefordert. Stephan Nusser erinnert sich: „Mit Dienstbeginn sind wir losgeflogen und waren nahezu ununterbrochen für Patientenverlegungen unterwegs, bis wir uns abends wieder abgemeldet haben“.
Nach nunmehr zwei Jahren hat sich die Lage insgesamt so weit geändert, dass die zusätzliche Vorhaltung zur Entlastung des Regelrettungsdienstes nicht mehr nötig ist. „Die Bereitstellung von Christoph 111 war für uns ein Meilenstein, der ähnlichen Initiativen wie der Indienststellung von Christoph 114 und Christoph 115 den Weg geebnet hat. Mit dem Ziel Menschen. Leben. Retten. werden wir auch in Zukunft schnell und professionell helfen, wenn Hilfe nötig ist,“ resümiert Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung, abschließend.
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